Eine Produktion der KITA Igelbär Charlottenburg e.V. und Pipette-Kulturlabor.
Das Projekt wird durch den Fonds kulturelle Bildung Berlin gefördert.
Ausgangspunkt:
Ausgangspunkt für die gemeinsame Zusammenarbeit ist ein Fragebogen bzw. Interview, das mit 100 Frauen geführt wurde. Der Fragebogen beinhaltet 79 Fragen, die befragten Frauen konnten so viele Fragen beantworten, wie sie mochten. Befragt wurde über Ängste, Hoffnungen, Sexualität, ihr Körpergefühl, Alter, Jugend und das „jetzt“ .
Aus den Antworten entwickelt sich „die Andere“.
Was trägst du mit dir? Welche Geheimnisse, Träume, Erinnerungen, Dinge?
Ein Photo, das dir alles bedeutet, ein Buch, das du heimlich lesen musstest, die Erinnerung an deine erste Liebe?
Wir tragen sichtbare und unsichtbare Dinge mit uns, egal wohin wir gehen, egal ob wir das möchten oder nicht. Es sind Dinge, die wir den anderen nicht zeigen. Manches legen wir ganz unten in unseren „Koffer“, um es selbst nicht mehr zu sehen.
Vier Frauen. Irgendwo in Deutschland. Ein zurückgelassener Koffer. Der Koffer einer Frau. Sein Inhalt: Gedanken, einer Anderen.
vier Frauen machen sich auf die Suche nach dieser fremden Frau und finden ihre ganz persönlichen Fragen und Antworten.
Ein vergessener Koffer. Die Frauen werden zu seinem Inhalt, vermischen sich, werden zu Gegenständen, Erinnerungen, Fragmenten, Liedern, Träumen, Hoffnungen.
Vier Frauen treffen sich irgendwo in Deutschland und treffen eine Andere, treffen sich selbst. Wer bin ich und was habe ich mit der Anderen zu tun?
Wenn ich nur wüßte, wer und wo ich bin. Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken, das ich mir selber gelegentlich etwas vorspiele. Ich hab keine Ahnung, wer ich nun eigentlich bin.
Du kannst dich beim Sex hingeben
Du tastest regelmäßig nach Knoten in deiner Brust
Du hängst an deinem Haar, weil es schön ist
Ich rieche nach Zitronen
Ich möchte mich an all die kleinen Momente erinnern, in denen meine Kinder geleuchtet haben.
Verachtung macht meinen Körper hart und gerade und kribbeln von innen.
Ich bin gut im Malen.
Du hast dich selbst überrascht, bei einem Vierer im Bett
Du riechst nach Sex, Schweiß, Arbeit und deinem Zuhause
Du magst den Geruch deiner Vagina
Du findest es toll zu siegen
Ich bin ein Felsen im Fluss, tief unten, wo die Algen wachsen.
Ich war seitdem niemals mehr Kind.
Ich bin gut in Menschenkenntnis und ehrlich sein.
Ich verzeihe mir gar nichts
Ich habe mich nie beim Sex überrascht
Freiheit ist in dir
Du möchtest dich an deine Geburt erinnern können
Du kannst faul sein
Deine stille Sehnsucht ist Mutter zu werden
Ich wüsste gerne, ob meine Mutter mich zärtlich geliebt hat
Hassen, fett, unfähig, nicht vorzeigbar sind böse Wörter
Geborgenheit schmeckt nach frischen Johannisbeeren und Ostfriesentee mit Wölkchen
Ich kann ca 15 Telefonnummern auswendig.
Du findest Geborgenheit süß und saftig
Du empfindest manchmal Panik und manchmal auch ein bisschen Glück bei dem Wort Geld
Du versuchst immer die Fassade aufrecht zu halten
Dein Mann hat deine Brüste Schmöckies getauft
Du hast Angst etwas sehr wichtiges falsch zu machen
Ich habe Angst etwas sehr wichtiges falsch zu machen
aus Frauen am Fenster, Pipette-Kulturlabor - Romy Trabner
Eine Produktion von Pipette-Kulturlabor und Stadtteilzentrum Pankow .
Gefördert und ermöglicht durch Aktion Mensch.